Die authentische Innenstadt

ECHT STADT Sindelfingen

Die Sindelfinger Innenstadt soll noch attraktiver werden – dieses Ziel verfolgen das Baudezernat der Stadt und die Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH seit Herbst 2012 verstärkt. Dazu sind sie in einen Dialog mit Sindelfinger Akteuren wie Bewohnerinnen und Bewohner, Beschäftigten, Händlern, Eigentümern, Dienstleistern, Kunden getreten.

Der Titel „ECHT Stadt Sindelfingen“ steht für eine authentische Innenstadt, in der eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Personen mitwirkt. Die Sindelfinger „ECHT Stadt“ ist durch viel „Echtes“ (echtes Wetter, echte Bäume, echte Gebäude, echte Menschen verschiedener Generationen etc.) geprägt. Unter dem Motto „ECHT Stadt Sindelfingen“ sollen Diskussionen über alle Facetten der Innenstadtentwicklung angeregt werden.


Für die Sindelfinger Innenstadt soll ein Profil entwickelt werden, das sie sowohl in Konkurrenz zu anderen Einkaufsstandorten als auch als Standort für Wohnen, Arbeiten und sich Erholen auf Dauer funktionsfähig und erfolgreich macht.

Prozess und zeitlicher Ablauf

Die Entwicklung der Innenstadt – dem Herzstück der Stadt Sindelfingen – betrifft alle Gruppen des städtischen Lebens. Dementsprechend verfolgen die Stadtverwaltung und die WSG mit der Masterplanung Innenstadt / EchtStadt das Ziel, durch einen zielgruppenspezifischen Beteiligungsprozess das Engagement privater Akteure zur Mitwirkung an der Innenstadtentwicklung weiter aufrecht zu erhalten und zu verstetigen. Auf diese Weise wird die Sindelfinger Innenstadt als Kristallisationspunkt des städtischen Lebens erhalten und gestärkt. Dabei gilt es, die bestehenden Herausforderungen der Innenstadtentwicklung zu identifizieren und umsetzungsorientierte Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.

Weiterführende Informationen

Im Folgenden finden sie weiterführende Informationen zu Beteiligungsprozess und weiterem Vorgehen.

Aktueller Zwischenstand des Beteiligungsprozesses

Dem Prozessauftakt folgte die über mehrere Monate andauernde Beteiligungsphase, in der die verschiedenen Zielgruppen unter Anwendung spezifischer Methoden (u.a. extern moderierte Workshops, Onlinebefragungen, (Tiefen-)Interviews und Befragungen, Stadtspaziergänge, Gesprächsrunde mit Händlern) in den Prozess eingebunden wurden (siehe Anlage). Zum einen wurden gezielt ausgewählte Gruppen beteiligt (Kunden, Bewohner, Einzel- und Wochenmarkthändler, Jugendliche, Akteure aus dem Bereich Hotel & Gastronomie), zum anderen wurde durch eine prozessbegleitende offene Beteiligung der gesamten interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit geboten, sich in den Prozess einzubringen. Zum Abschluss des Beteiligungsprozesses ist eine Beteiligung von Haus- und Grundstückseigentümern vorgesehen.

Insgesamt haben sich über 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den einzelnen Veranstaltungen engagiert. An der Workshopreihe haben bisher rund 50 Personen teilgenommen, rund 250 Personen haben sich im Rahmen von Befragungen und Interviews geäußert. Durchaus hervorzuheben ist die erfolgreiche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, denn nicht selten bleibt diese Gruppe bei Beteiligungen außen vor bzw. deren Interesse kann nicht oder nur schwer geweckt werden. Dank der zielgruppenspezifischen Auswahl von Beteiligungsmethoden und der aktiven Unterstützung durch den Jugendgemeinderat, der als Anlaufstelle fungierte, haben sich über 70 Jugendliche beteiligt.

Durch die Vielzahl an Personen die zur Mitwirkung am Beteiligungsprozess bereit waren und aufgrund der heterogenen Zusammensetzung der beteiligten Gruppen lässt sich bereits im Vorgriff auf die anstehende Auswertung erkennen, dass die Ergebnisse ein sehr breites Themenspektrum umfassen und zu den verschiedenen Themen unterschiedlichste Ansichten vertreten sind. In der Gesamtbetrachtung wird deutlich, welch hohe (emotionale) Bedeutung die Innenstadt für die Beteiligten einnimmt.


Insgesamt waren die Rückmeldungen zur Masterplanung Innenstadt / EchtStadt bisher durchweg positiv. Sogar im landesweiten Kontext konnte der Ansatz überzeugen. So wurde im September 2013 die Stadt Sindelfingen für die EchtStadt im Rahmen des Stadtmarketingpreis Baden-Württemberg 2013 ausgezeichnet. In der Begründung für die Preisverleihung wurde die Herangehensweise von Stadt und WSG als nachahmenswertes Beispiel für gelebte Partizipation und Stadtmarketing gewürdigt.

Arbeitsschauplatz 2013

Zu den im Jahr 2013 durchgeführten Maßnahmen gehören unter anderem die Fertigstellung des Funktionsgebäudes auf dem Marktplatz sowie verschiedene Ansätze zur Verbesserungen des Wochenmarktes, u.a. durch die Optimierung der Anordnung der Marktstände oder die Stärkung des Marktgeschehens durch begleitende Veranstaltungen/Aktionen zur Wochenmarktbelebung:

  • 13.07.2013: Afrika erleben
  • 10.08.2013: Sommerträume
  • 14.09.2013: Ein regionaler Genuss
  • 12.10.2013: Fit durch den Winter

Die Attraktivierung und Aufwertung des öffentlichen Raumes war ebenfalls das Ziel verschiedener Maßnahmen, die auch die Umsetzung von Bauvorhaben bzw. deren Vorbereitung mit eingeschlossen haben:

  • Umgestaltung des Corbeil-Essones-Platzes
  • Umsetzung des Beleuchtungskonzepts Martinskirche und Umfeld
  • Austausch von Bäumen in der Ziegelstraße
  • Aufwertung und Optimierung der Winter- und Weihnachtsbeleuchtung im öffentlichen Raum (z.B. Weihnachtspyramide auf der Planie)
  • Ausarbeitung eines städtebaulichen Konzepts im Bereich Planie 5 bis 7

Des Weiteren wurde die Ausarbeitung einer Branchenmixoffensive zur Definition von Potenzialen der Branchenmixentwicklung einschließlich der Erarbeitung eines Vermarktungskonzeptes für aktuell und künftig leerstehende Ladenlokale (Fokus Erdgeschosslage) in der Innen- und Altstadtstadt von Sindelfingen beauftragt.

Arbeitsschauplatz 2014

Im laufenden Jahr 2014 werden weitere Maßnahmen umgesetzt, die die Attraktivität der Sindelfinger Innen- und Altstadt steigern sollen. Eine Vielzahl von Maßnahmen zielt auf die weitere Aufwertung des öffentlichen Raums ab, um die Verweildauer und Aufenthaltsqualität weiter zu erhöhen, z.B.:

  • Erarbeitung der Ausführungsplanung zur Umgestaltung Marktplatz (Realisierung des 2. Bauabschnitts geplant für 2015)
  • Erarbeitung einer Gestaltungskonzeption für Stadtmöbel zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentliche Raum
    o   erste (temporäre) Maßnahmen für Marktplatz vorgesehen
    o   Gestaltungsvorschläge für Radabstellanlagen, Poller und Pflanzkübel
  • Aufwertung/Umgestaltung von Plätzen in der Altstadt
  • Einrichtung von W-Lan im öffentlich Raum durch die Stadtwerke Sindelfingen GmbH
  • Aktivitäten im Bereich Licht- / Beleuchtung
    o   Neue Straßen- und Gebäudebeleuchtung, in der Ziegelstraße und am Schaffhauser Platz
    o   Erarbeitung einer Winter- und Weihnachtsbeleuchtungskonzeption unter Berücksichtigung privater Beleuchtungselemente und Weiterführung der Optimierung durch das City-Marketing

Zur Aufwertung des öffentlichen Raums gehört auch die generationengerechte Gestaltung, durch die der Aufenthalt in der Sindelfinger Innenstadt für alle (Alters-)Gruppen attraktiver wird. Eine der zentralen Maßnahmen hierzu ist die barrierefreie Gestaltung wichtiger Fußgängerbeziehungen in der Innen- und Altstadt. Gerade mit Blick auf ortsfremde Besucher gilt es zudem die Orientierung und Erreichbarkeit zu verbessern. Dazu werden beispielsweite Teilbereiche der an die Innenstadt heranreichenden Grünanlagen (z.B. Alter Friedhof) aufgewertet und die bestehenden Wegeverbindungen besser gekennzeichnet.

Um die Funktionenvielfalt der Sindelfinger Innen- und Altstadt zu erhalten und zu verbessern, auch vor dem Hintergrund von Entwicklungen in benachbarten Einkaufsstandorten, wird die in 2013 begonnene Ausarbeitung einer Branchenmixoffensive abgeschlossen und die daraus abgeleiteten Maßnahmen umgesetzt. Weitere Maßnahmen mit Blick auf die Funktionenvielfalt sind u.a. die:

  • Stärkung der vorhandenen kulturellen Einrichtungen in ihrer Funktion als Frequenzbringer und als identitätsstiftende Elemente in der Innen- und Altstadt sowie die
  • Erarbeitung einer Nutzungskonzeption und eines Verfahrensvorschlags zur Entwicklung des Postareals

Durch die Herausbildung eines eigenständigen Profils soll die Außenwahrnehmung der Sindelfinger Innenstadt verbessert werden. Einen Ansatzpunkt stellt die Verbesserung der Servicequalität dar, beispielsweise durch die Etablierung eines KundInnenbeirates. Durch direkte Rückmeldungen zu ihren Leistungen und Angeboten können sich die (Einzel-)Händler und Gastronomen noch besser auf die Bedürfnisse ihrer KundInnen einstellen. Die Organisation von Events zur Stärkung des Wochenmarktes und des Einzelhandels wird die Profilbildung ebenfalls unterstützten.

Zur Aufwertung und Attraktivitätssteigerung der Sindelfinger Innen- und Altstadt gehören auch die Maßnahmen im Bereich der Quartiersentwicklung. Zu nennen ist hier z.B. die Durchführung des Wettbewerbs im Bereich Lange Straße zur Schließung der Baulücke, um eine Integration des Neubaus in das umgebende Altstadtensembles zu gewährleisten.

Weiteres Vorgehen im Beteiligungsprozess

Der noch ausstehende Workshop mit den Haus- und Grundeigentümern stellt den Abschluss des Beteiligungsprozesses dar. In die sich anschließende Ergebnisauswertung werden auch die Ergebnisse aus dem Beteiligungsprozess „Sindelfingen 2025 - Stadtentwicklung im Dialog“ eingearbeitet.

Ziel der Auswertung ist das Identifizieren derjenigen Handlungsfelder, die die Themen der künftigen Innenstadtentwicklung bestimmen. Für diese sind anschließend entsprechende Ziele und Leitvorstellungen zu entwickeln, um daraus effektive und zielorientierte Maßnahmenvorschläge und Ideen ableiten zu können. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass die Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen zu den tatsächlichen Bedürfnissen und Vorstellungen der Menschen dieser Stadt passen. Dies ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Innenstadtentwicklung, da diese nur gelingen kann, wenn die Umsetzung der Maßnahmen von den Akteuren auch mitgetragen wird.
Der zu erarbeitende Ergebnisbericht soll die Intention eines stark maßnahmen- und umsetzungsorientierten Prozesses wiedergeben. Aus diesem Grund wird der Bericht nach den Tätigkeitsbereichen gegliedert werden, die sich in der Sindelfinger Innenstadt wiederfinden lassen:

  • Einkaufen
  • Essen & Trinken
  • Bewegen
  • Arbeiten und Wohnen
  • Freizeit verbringen

Für die jeweiligen Tätigkeitsbereiche (z.B. Einkaufen) kann somit übersichtlich dargestellt werden, was die jeweiligen Handlungsfelder innerhalb dieses Bereichs sind (z.B. Einzelhandelsangebot), welche Leitvorstellungen und Ziele verfolgt werden sollen (z.B. besserer Branchenmix, mehr Vielfalt) und mit welchen Maßnahmen die genannten Ziele realisiert werden sollen (z.B. Bereitstellen nachfragegerechter Einzelhandelsflächen).

Der Bericht soll 2014 fertig gestellt werden. Anschließend wird er zunächst dem Gemeinderat und danach den Akteuren aus dem Beteiligungsprozess vorgestellt. Hierbei geäußerte Anregungen, Ergänzungen und Hinweise werden in den Bericht eingearbeitet. Die Endfassung wird dann dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Danach schließt sich die Umsetzung von Einzelmaßnahmen an. Es ist bereits jetzt von einem mehrjährigen Umsetzungsprozesses unter Mitwirkung der maßgeblichen Akteure auszugehen. Dieser Prozess soll weiterhin so angelegt werden, dass neue Ideen und Maßnahmen in die Arbeitsprogramme der nächsten Jahre aufgenommen werden können.