Planungswettbewerb zur Neukonzeption des Sindelfinger Badezentrums entschieden: Auer Weber Assoziierte GmbH aus Stuttgart (Christoph Teige) mit Landschaftsarchitekten grabner huber lipp aus Freising (Jürgen Huber) gewinnen den ersten Preis

Ein „Familienbad für alle“ : Das Büro Auer Weber Assoziierte GmbH aus Stuttgart (Christoph Teige) mit den Landschaftsarchitekten grabner huber lipp aus Freising (Jürgen Huber) wurden für ihren Entwurf für die Neukonzeption des Sindelfinger Badezentrums mit dem ersten Preis ausgezeichnet. In der gestrigen Sitzung des Preisgerichts des städtebaulichen Wettbewerbs standen Entwürfe von zehn Planungsbüros zur Auswahl.

Der Gemeinderat hatte im Jahr 2019 der Verwaltung den einstimmigen Auftrag erteilt, auf Basis der sogenannten Variante 2, die Sanierung und Attraktivierung des Badezentrums vertieft zu prüfen und die Umsetzung vorzubereiten. Neben der Prüfung zahlreicher Elemente und einer Präzisierung der Planung, die bereits im Mai dieses Jahres in den Gremien vorgestellt wurde, wurde jetzt ein wichtiger weiterer Meilenstein abgeschlossen: der Planungswettbewerb zur Neukonzeption des Badezentrums.
 
Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer gratuliert den Gewinnern: „Wir freuen uns sehr, dass nach intensiven Diskussionen die Sieger des Planungswettbewerbs feststehen! Mit der Entscheidung für den Entwurf von Auer Weber Assoziierte GmbH in Kooperation mit den Landschaftsarchitekten grabner huber lipp haben wir einen weiteren Meilenstein für die Sanierung und Attraktivierung unseres Badezentrums erreicht. Wir wollen ein familienfreundliches Bad für alle Sindelfinger Bürgerinnen und Bürger schaffen. Mit dem vorliegenden Gewinnerentwurf wurde der Auftrag des Gemeinderats sehr gut umgesetzt. Der Entwurf besticht u.a. durch einen gelungenen Übergang vom Freibadgelände und dem bestehenden Sportbad zum Neubau sowie durch eine attraktive und familienfreundliche Badelandschaft mit Rutschen für die junge Generation. Zudem nimmt sich der neue Baukörper wohltuend zurück und ermöglicht damit weiterhin den Blick auf die herausragende Architektur unseres Hallenbads. Ich bin sehr gespannt auf die Umsetzung und spreche den Planern meinen herzlichsten Glückwunsch aus.“
Auch der Erste Bürgermeister Christian Gangl zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis des Wettbewerbs: „Wir haben einige tolle Entwürfe gesehen. Das Preisgericht hat rege und lebhaft diskutiert, ist letztlich aber zu einem klaren Ergebnis gekommen. Mit den Wettbewerbssieger haben wir fachlich versierte Partner gefunden, die unser Badezentrum vor allem für Kinder und Jugendliche und deren Eltern noch attraktiver machen werden. Der Entwurf für das neue Familienbad mit Saunawelt fügt sich in die bestehende Topografie ein und bietet in den Übergängen zum bestehenden Sportbad sowie Freibadgelände zahlreiche attraktive Freibereiche an, die zum Verweilen und Entspannen einladen. Ich freue mich darauf und möchte abschließend allen Planungsbüros danken, die ihre Entwürfe beim Wettbewerb eingereicht haben. Vielen Dank dafür!“
 
Der Siegerentwurf überzeugte das Preisgericht unter dem Vorsitz von Herrn Professor Andreas Theilig vor allem „mit einer klaren Anordnung und Organisation der vielteiligen Bereiche eines modernen und zukunftsorientierten Badezentrums. Der leicht abgewinkelte Entwurf der künftigen Erweiterungen hält sich wohltuend positiv zurück und besticht mit sehr gelungenen sowie kompakt gesetzten Baukörpern. Insgesamt ist die gesamte Badeplatte großzügig und ansprechend gestaltet, mit ausreichend Aufenthaltsflächen um die Becken. Die Anordnung und Form der Becken lassen eine hohe gestalterische und spezifische Nutzung zu. Auch die Anordnung der Rutschenlandschaft ist gelungen. Die Sauna im ersten Obergeschoss verfügt zudem über einen intelligent angeordneten Außenbereich, der einen naturbelassenen Charakter nach innen erhält und gleichzeitig eine geschützte Anbindung durch wenige Zäune nach Außen ermöglicht. Eine potentielle Erweiterungsfläche bietet das im Entwurf nicht abgebrochene Freibadumkleidegebäude. Auch die nachhaltigen Aspekte werden positiv gesehen, da entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung des Carbon Footprints und der Förderung des zirkulären Bauens vorgesehen sind.“
 
Das Preisgeld für den ersten Platz beträgt 116.000 Euro. Für die zweitplatzierten Planungsbüros Sacker Architekten aus Freiburg mit BHMP Landschaftsarchitektur aus Bruchsal gab es ebenfalls großes Lob für ihren kreativen Beitrag, auf den ein Preisgeld in Höhe von 80.000 Euro entfällt. Der dritte Preis geht an die Code Unique Architekten aus Dresden, die sich über ein Preisgeld von 50.000 Euro freuen können. Ebenfalls über eine Anerkennung in Höhe von jeweils 15.000 Euro können sich die Büros 4a Architekten GmbH aus Stuttgart und Baurconsult Architekten Ingenieure aus Haßfurt freuen.
 
Die ausgezeichneten Entwürfe werden vom 5.12.2022 bis 19.12.2022 im Stern-Center ausgestellt. Dort bekommen die Bürgerinnen und Bürger eine erste Vorstellung von der möglichen Zukunft des Badezentrum. Die Ausstellung zum Planungswettbewerb befindet sich im Erdgeschoss gegenüber der Fielmann-Filiale und ist montags bis samstags von 8.30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.
 
In der kommenden Woche wird in der Gemeinderatssitzung am 6. Dezember zu den Ergebnissen der Preisgerichtssitzung berichtet. Im zweiten Wettbewerbsteil, dem Verhandlungsverfahren, werden ab Januar Verhandlungsgespräche mit den Preisträgern geführt und damit das Verfahren abgeschlossen. Mit Abschluss des Verfahrens endet auch der Auftrag der Verwaltung gemäß des Grundsatzbeschlusses 2019 zur Durchführung einer vertieften Prüfung von Variante 2 mit angeschlossenem hochbauwettbewerblichen Verfahren.
 
Im ersten Quartal erhalten die Gemeinderäte dann die Möglichkeit, sich in einer Frage- und Diskussionsrunde umfassend zu informieren. Dabei wird auch geklärt, wie mit dem Projekt mit Blick auf die derzeit überall festzustellenden Kostensteigerungen umgegangen wird. Dem Gemeinderat wird ein Vergabebeschluss zur Beauftragung der Planungsphasen 1 bis 3 für den Wettbewerbssieger (Architektur) und zur Ausschreibung der Planungsphasen 1 bis 3 für die Planung der technischen Gebäudeausrüstung (TGA-Planung) vorgelegt. Darauf folgen die Planungsphase sowie im Anschluss daran der Baubeschluss durch den Gemeinderat, sofern er an dem ursprünglichen Plan der Sanierung und Attraktivierung des Badezentrums festhält.
 
Hintergrund
Im März 2019 hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss zur zukünftigen Ausrichtung des Badezentrums gefasst. Damals standen 3 Varianten zur Diskussion:
Variante 1 umfasst nur eine notwendige Sanierung der Technik, Variante 2 beinhaltet die Sanierung der Technik und eine Attraktivierung des Bades. Die Variante 3 beinhaltete die Sanierung und Attraktivierung des Badezentrums gemeinsam mit einem Großinvestor
 
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, Variante 2 weiterzuverfolgen.
 
Variante 2 sieht vor, das Badezentrum mit den Bausteinen Sportwelt, Familienwelt und Saunawelt zu einem modernen und konkurrenzfähigen Sport- und Freizeitbad zu entwickeln,
 
Die Verwaltung wurde beauftragt, Variante 2 vertieft zu prüfen und ein Wettbewerbsverfahrens zur Erstellung einer städtebaulichen, architektonischen und freiraumplanerischen Konzeption für das Badezentrum durchzuführen.

Modell des Siegerentwurfs
OB Dr. Bernd Vöhringer
EBM Christian Gangl
Preisgerichtsvorsitzender Prof. Andreas Theilig
(Erstellt am 02. Dezember 2022)